Die Sonne versteckt sich mal wieder – egal, wir machen es uns zu Hause gemütlich! Und was darf dabei auf keinen Fall fehlen? Schöne Bücher!
Zum Beispiel diese tollen Exemplaren von Joëlle Tourlonias. Und irgendwas kommt uns da doch bekannt vor, oder?
Hah, tatsächlich, die Illustrationen, die es zur Zeit auf den Nivea-Dosen gibt, sind ebenfalls von Joëlle Tourlonias!
Unser Favorit: „Besuch bei Oma“:
Obwohl erst ab 5 Jahren, findet unser Sohn es mit zwei Jahren schon toll! Das mag an den wie immer tollen Illustrationen von Joëlle Tourlonias liegen, aber natürlich auch an der Geschichte – denn ein Besuch bei Oma ist immer etwas ganz besonderes.
Da darf man fernsehen, während die Oma schon lang auf der Couch neben einem eingeschlafen ist …
… rumtoben so viel man möchte, ohne hinterher aufräumen zu müssen! Und sich einfach mal so richtig verwöhnen lassen – sei es mit Erdbeeren aus dem Garten oder 25 Kugeln Eis …
Aufgrund der Länge des Buches überschlagen wir allerdings immer ein paar Seiten beim Vorlesen, denn eigentlich ist die Lieblingsszene unseres Sohnes die mit der Spinne – mehr wird aber nicht verraten!
Genau wie auch schon bei „Carl Mops“ schafft es Joëlle Tourlonias, auch die großen Leser an die Bilder zu fesseln, man entdeckt bei jedem weiteren Mal Vorlesen eine neue witzige Kleinigkeit – wie zum Beispiel das Polaroid auf dem Wohnzimmertisch, den Tafellack an der Küchenzeile, oder die Familienbilder am Kühlschrank! Das Besondere: Die Geschichte vom Besuch bei Oma wird aus zwei Perspektiven erzählt – zum einen was Matze seiner Mama vom Besuch bei Oma erzählt, während sie ihrem Sohn die Tür aufmacht und durch die Wohnung in die Küche wandert, und zum anderen was wirklich passiert ist, denn was Mama nicht weiß … Warme und wohnliche Bilder, dazu die leichte und witzige Erzählung von Andrea Hensgen, wirklich gelungen!
„Besuch bei Oma“, 2011 bei Jacoby & Stuart, Berlin erschienen.
Der Klassiker von Oscar Wilde – „Das Gespenst von Canterville“:
Sir Simon, das altehrwürdige Gespenst von Canterville, muss sich mit der neuen amerikanischen Familie in seinem Schloss auseinandersetzen … die durch nichts zum Gruseln gebracht werden kann, im Gegenteil: man bietet Sir Simon eine Flasche Schmieröl gegen das Geräusch seiner rostigen Fesseln an.
Die Tochter des Hauses, Virginia, nimmt sich Sir Simon und seinem Schicksal an, und hilft ihm sich von seinem elenden Gespensterdasein zu befreien.
„Ich fürchte mich nicht“, sagte Virginia bestimmt. Mit einem leisen Freudensausruf stand da der Geist auf, ergriff ihre Hand mit Fingen so kalt wie Eis und führte sie durch das dämmerdunkle Zimmer:“
Auch bei diesem Buch strahlen trotz der dunklen Geschichte die Illustrationen von Joëlle Tourlonias eine Wohnlichkeit aus, dass es einem wieder warm ums Herz werden lässt. Die tollen Hell-Dunkel-Effekte, die Perspektiven und Details, die Schattenspiele und Wandkritzeleien, machen das Buch zu etwas ganz besonderem.
Der Text von Oscar Wilde in der Übersetzung von Franz Blei wurde für diese Ausgabe gekürzt und bearbeitet. 2014 Verlagshaus Jacoby & Stuart, Berlin.
Die Geschichte vom „Einhörnchen“:
„Als seine Geschwistern, Vettern und Cousinen schon auf dem Baum herumturnen, liegt das kleine Eichhörnchen noch im Nest bei seiner Mutter. „Mamakind, Mamakind!“, rufen die anderen.“
Das Eichhörnchen hat genug von den ständigen Hänseleien, und beschließt ein Kaninchen zu werden. Und dann eine Ente, und dann eine Amsel … doch irgendwie ist überall der Wurm drin, es lauern einfach zu viele Gefahren im Wald!
Von seinem neuen Freund dem Rehbock bekommt es sein altes, abgeworfenes Horn, was dem Eichhörnchen dabei helfen soll, mutig und stark zu werden.
MIt dem Horn auf der Stirn sieht das Eichhörnchen nun ziemlich gefährlich aus – und wandert so zurück zur Eichhörnchenfamilie … wo das Horn dann auch direkt zum Einsatz kommt, denn der Marder sitzt auf dem Eichhörnchenbaum.
Ein spannendes, herbstlich warm erzähltes und wunderschön illustriertes Buch über die Sehnsucht nach Geborgenheit und Familie. Am Ende des Buches möchte man am liebsten sofort mit Einhörnchen und seinen Freunden im Wald Tannenzapfen knacken und den fallenden Blättern lauschen …
„Einhörnchen“, erschienen 2012 bei Jacoby & Stuart, Berlin. Ab 4 Jahren.
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