Nachhaltig reisen als Familie – mit dem Zug nach Italien über Österreich und Slowenien

Nachhaltig reisen mit Kindern. Ohne Fliegen. Ohne Auto. Mit Zelt und Rucksack. Das war unsere Urlaubsreise 2019. Von Potsdam ging es los mit einer Übernachtung in Augsburg, von dort mit dem Zug über Villach nach Bohinj. Die Zugfahrten hin und zurück hatten wir schon vorher gebucht, die ersten drei Nächte auf dem Campingplatz konnten wir nur Vor Ort buchen. Die Jungs (zu dem Zeitpunkt fast 3 & 6 Jahre alt) haben die Fahrt und das Umsteigen super mitgemacht, in der österreichischen Bahn vor allem Dank Kinderkino, aber auch die einmalige Aussicht unterwegs und das Miterleben der Strecke haben uns alle fasziniert. Einzig unser Gepäck hat ein paar Mal für besondere Aufregung gesorgt … wir hatten eine Art sportlichen Bollerwagen (Crossbuggy) von YippieYo  um unser ganzes Gepäck (inklusive Kühlbox, Zelt und Campingausrüstung) zu transportieren. Das Teil war dementsprechend schwer und für die meisten Züge (oder Busse!) nicht ausgelegt.

Irgendwie hat es aber immer geklappt, so dass wir am Ende auf unserem Campingplatz ankamen, im strahlenden Sonnenschein. Da wir weder Auto noch Camper dabei hatten, gab man uns einen Platz in einem Waldstück, sehr uneben, leicht feucht und nachts ziemlich belebt. Denn der Zeltplatz war sehr gut besucht. Komisch, sah auf Instagram gar nicht so aus 😉

Trotzdem, die einmalige Lage direkt im Triglav-Nationalpark am See Bohinj war einfach nur wunderschön!

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Nach zwei Tagen immer mal wieder Regen, und der Einsicht, dass wir unsere minimalsitischen Reiseklamotten niemals so schnell trocknen könnten, entschieden wir uns spontan weiter nach Italien Richtung Trieste zu reisen. Wir verabschiedeten uns also von Slowenien und versprachen ganz bald wieder zu kommen, und stiegen in den Bus der uns zum nächsten Bahnhof brachte. Über einen kleinen Umweg, denn wir waren eine Station zu weit gefahren … Die Gleise mit Gras zugewachsen, keine Menschenseele zu sehen – und trotzdem kam die kleine Bimmelbahn pünktlich und wir fuhren durch die malerische Landschaft bis zur Grenze. Wieder umsteigen in einen Bus nach Trieste, und dann noch einmal in einen Bus der uns direkt zum Campingplatz in Sistiana fuhr. Dort schlackerten wir mit beiden Ohren, denn wir sollten (ohne Auto – nur ein Zelt) 55 € pro Nacht zahlen. Tatsächlich konnten wir ein bisschen handeln und waren einfach nur froh, bei italienischem Essen die Sonne untergehen zu sehen.

Direkt am nächsten Tag machten wir uns auf die Suche nach einem anderen Campingplatz in der Nähe, gönnten den Kindern aber noch einen Abend Campinglatzeigene Bimmelbahn zum Strand und Kinderdisco. OMG. Wir freuten uns dann auf den kleinen Agrituristico Campingplatz, auch den konnten wir gut mit dem Bus erreichen. So hatten wir uns das vorgestellt – Sonne, ruhiger und naturbelassener, familiärer Platz, mit hauseigenem Wein, und frischem Gemüse vom Feld nebenan.

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Einmal eingepullert – der Schlafsack von Vaude ließ sich ganz wunderbar waschen und war ruckzuck in der Sonne getrocknet

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Dafür nahmen wir auch die tägliche Fahrt zum Strand mit dem Bus in Kauf. Der Strandabschnitt – oder das Strandbad, waren einmalig. Es gab fast nur italienische Touristen, den Steinstrand, eine Bar, ein stillgelegtes Poolbecken und: Sonne satt.

Zwei Ausflüge haben wir zu Fuß noch machen können. Es gab einen wunderschönen Strand, zu dem man nur über zig Treppen gelangte, und der, bzw. viel mehr die kleine Bar, früher von den Fischern besucht wurde. Wunderschön.

Die letzten drei Tage hatten wir für unsere Rückfahrt über Österreich geplant. Von Trieste aus fuhren wir mit der Bahn nach Annenheim zum Ossiacher See. leider gab es abends keinen einzigen Bus mehr, der uns zum Campingplatz fahren konnte. Und mit dem Taxi … was soll ich sagen, am Ende hat alles ins Auto gepasst!

Es gab so viele Kommentare zu unserer Art zu Reisen: von entsetzt, bis ungläubig zu bewundernd. Aber das hat es so real gemacht, so gefühlt und gelebt. Ja, wir sind ohne Auto unterwegs. Nein, wir sind keine Aussteiger. Und ja, wir zelten gerne 😉

Den Geschmack der Marillenknödel, in diesem wunderbaren Hof, werde ich wohl nie vergessen. Den rostigen Nagel im Fuß unseres Sohnes auch nicht – da ist er (zum Glück) aber erst am vorletzten Tag reingetreten …

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Ob ich das genauso wieder machen würde? Bestimmt. Aber unbedingt unabhängig mobiler. Zum Beispiel mit den Rädern … Das war unser Urlaub im letzten Jahr, mit Rädern und Fahrradanhänger zum Campen an die Ostsee. Bericht folgt 😉

Was ihr braucht, um so einen Urlaub mit Kindern zu packen? Mut zum Minimalismus. So wenig Gepäck wie möglich. Abenteuerlust. Starke Nerven. Gute Schlafsäcke. Leichte Handtücher. Reiseapotheke!

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